Bereits vor Beginn des Wettkampfs war klar, dass das wegweisende Duell in Süßen ein Sprungbrett für einen Spitzenplatz werden würde oder das Bangen um den Abstieg bedeuten könnte. Das TurnTeam Staufen empfing vergangenen Samstag die WKG Donau-Alb. In der Landesliga rangierten die Staufener Turner nur einen Tabellenplatz vor den Gästen. Spannender hätte die Ausgangslage also kaum sein können.
Leicht favorisiert gingen die Filstäler an das erste Gerät. Johannes Hesse startete durchwachsen in den Wettkampf. Anders Ian Maurath, der wie gewohnt eine sichere Übung präsentierte. Höchstschwierigkeiten bekamen die Zuschauer dann bei Cornelius Hesse zu sehen. Er stockte seine Bodenkür auf und punktete mit hohem Ausgangswert. Das verhalf trotz einer Landung auf dem Hosenboden zu einer guten Wertung. Ein elegant turnender David Niederer und der gewohnt starke Bernhard Sinn sicherten den Sieg am Boden.
Schadensbegrenzung lautete das Motto am Pauschenpferd. „Der Wettkampf wird am Pferd entschieden.“ So die Worte von Teamchef Jens Hesse, der seine Mannschaft aufs Zittergerät vorbereitete. Sein Sohn Johannes nahm sich der Herausforderung an und brachte beruhigende 10,3 Punkte aufs Staufener Konto. David Niederer hatte Pech. Er rutschte ab und handelte sich Abzüge ein. Leon Scharfe hielt seine Nerven im Griff und konnte die Höchstnote auf Staufener Seite verbuchen. Anders lief der Saisonstart für Alexander Seemann-Sinn. Er konnte das Pferd nicht bändigen und musste ebenfalls unfreiwillig das Gerät verlassen. Auch Maurath baute in seiner schwierigen Übung Fehler ein, sodass die Gäste mit einem unerwartet deutlichen Vorsprung an die Ringe gingen, was für Turner und Zuschauer gleichermaßen für nervenaufreibende Spannung sorgte.
Bangen nun auf Seiten der Gäste der WKG Donau-Alb. Sie wussten um die Stärke der Staufener an deren Paradegerät. Johannes Hesse gab dem TTS eine sichere Basis. Er turnte sauber durch. Ganz stark dann die Präsentation von Roman Kneller. Er und der sich in aufsteigender Form befindende Leon Scharfe boten eine souveräne Vorstellung. Doch dann ging die Ringeshow erst richtig los. Oliver Dürr turnte noch hochwertiger und dann war da ja noch Bernhard Sinn. Er bewies erneut, weshalb er der beste Ringeturner der Liga ist. Die Tageshöchstwertung erschien damit auf der Hallenanzeige und verhalf den Filstälern in der Halbzeit zur erneuten Führung.
Am Sprung liefs noch nicht so wirklich rund in dieser Saison. Mangelnde Ausgangswerte brachten teilweise herbe Niederlagen an diesem Gerät. Roman Kneller sagte fest entschlossen, dass er das heute ändern wolle. Nach seiner Verletzungspause nahm er also wieder Anlauf und setzte seinen Vorsatz direkt in die Tat um. Die Höchstnote am Gerät war der Lohn für seinen Einsatz. Die gute Laune wurde jedoch gleich wieder etwas gedämpft, da Cornelius Hesse bei der Landung auf den Boden greifen musste. Die Brüder Alexander Seemann-Sinn und Bernhard Sinn gaben ihr Saisondebüt am Sprung, machten ihre Sache gut und sicherten das wichtige Unentschieden an diesem Gerät.
Immer noch Anspannung in den Gesichtern der Heimfans. Der Vorsprung vor dem Barren war ,unverändert, äußerst knapp. Das Team benötigte nun vor allem sichere Übungen, um einen großen Schritt in Richtung Sieg zu machen. Diese Aufgabe wurde erfüllt. Die Turner des TurnTeams wurden von den Kampfrichtern um Martin Hummel und Jochen Krauß mit hohen Punkten bewertet. Trotz zum Teil besserer Noten der Gäste war die Konstanz des TurnTeams letztendlich ausschlaggebend für den knappen Gerätesieg.
Trotzdem konnte Hallensprecher Matthias Kröhn den Fans noch immer keinen beruhigenden Vorsprung vor dem letzten Gerät melden. Große Last nun auf dem Rücken des Jüngsten. Cornelius Hesses Aufgabe war es, den Grundstein auf der Zielgeraden zu legen. Er meisterte die Herausforderung gekonnt und zeigte seine beste Übung der Saison genau zum richtigen Zeitpunkt. „Das war wichtig!“- die Worte vom Trainer. Ein emotionales und unglaubliches Comeback feierte dann Ian Maurath. Nach schwerer Verletzung wagte er sich zum ersten Mal wieder ans Königsgerät und präsentierte eine so schöne Übung, die direkt mit der Höchstnote am Reck entlohnt wurde. Roman Kneller konnte an seine Leistungen der vergangenen Wettkämpfe leider nicht anknüpfen. Das ließ die Gegner der WKG Donau-Alb wieder Hoffnung schöpfen, die allerdings mit den Übungen von Bernhard Sinn und Oliver Dürr gleich wieder erlosch. Beide ließen nichts mehr anbrennen und sorgten dafür, dass der Sieg vor der Alb bleibt.
Mit der Saisonbestleistung von 284,55 Punkten setzten sich die Staufener um 5 Punkte vor die Gäste und können nun, gestärkt mit einem weiteren Sieg auf dem Konto, zum nächsten Konkurrenten, der TG Biberach I anreisen. Hoch motiviert geht es nächste Woche um eine Vorentscheidung im Kampf um den Vizemeistertitel.
Leon Scharfe