125 Jahre TV Bünzwangen – Teil 39
Gegenwart und Zukunft des TVB
In den vergangenen Wochen wurden die vielfältigen Angebote unseres Vereins im Rahmen dieser Serie vorgestellt. In dieser Ausgabe soll auf die Gegenwart und Zukunft des Vereins eingegangen werden.
Aktuell hat der Verein einige sehr positive Entwicklungen durchschritten. Die wichtigste davon ist der Umzug in die neue Halle. Der schwierige Abschied von der alten, der eigenen, Halle ist Geschichte. Damit hat sich auch einiges geändert, die neue Mehrzweckhalle gehört der Stadt. Für die Mitglieder und die Führungscrew entfallen viele Anstrengungen, die mit der alten Halle verbunden waren und die den Verein in den letzten Jahrzehnten stark belastet haben. Jetzt kann man sich mehr auf die Kernaufgabe eines Turnvereins konzentrieren, den Sport. Durch die Veränderungen werden sich dann auch wieder neue Mitglieder finden, die bereit sind, im Verein mitzuarbeiten. Denn nirgendwo kann man einfacher und besser Menschenführung lernen als in einem Verein. Diese Fähigkeit zahlt sich im Leben aus. Daher kann sich jede/r überlegen, ob er die Chance nicht ergreifen und in einem guten Team eine wichtige Rolle spielen will. Einen Verein mit einer neuen Halle findet man nicht überall.
Die neue Halle bietet auch die Chance, „seinen Sport“ beim TVB zu etablieren, denn das Angebot der Vereine kommt im Wesentlichen von seinen Mitgliedern. Schon jetzt gibt es neue Sportmöglichkeiten oder sind in Planung. Daher sollte jeder, der eine Idee hat, nicht zögern und an den Verein herantreten.
Im Verein kann jedes Mitglied für wenig Geld Sport treiben und sich in ein soziales Umfeld integrieren. Natürlich kommen aus dem Verein immer wieder Forderungen an seine Mitglieder wie z.B. bei Veranstaltungen mitzuhelfen. Viele scheuen dies und zahlen lieber viel Geld an einen professionellen Anbieter, bei dem sie von diesen Forderungen verschont werden. Dabei könnten sie in einem Verein durch die niedrigen Mitgliedsbeiträge viel Geld sparen und in einem Team beim Mithelfen Spaß haben.
Der Verein ist mit dem Abriss seiner alten Halle nicht heimatlos geworden, denn er hat in der neuen Halle mehrere Räume erworben. Der wichtigste davon ist der 80 Quadratmeter große Vereinsraum. Dort werden in Zukunft viele Veranstaltungen stattfinden und damit wird er sich zu einem Zentrum des Dorflebens entwickeln. Dafür sind auch Ideen und Engagement der Mitglieder notwendig, vielleicht bekommt auch das Singen im Verein eine neue Chance.
Der Verein hat aktuell 746 Mitglieder. Davon sind 506 Erwachsene und 240 Kinder und Jugendliche. Geführt wird der Verein zur Zeit von Eva Buchele, der 2. Vorsitzenden, noch zur Vorstandschaft gehören der Vorstand für Finanzen Volker Schock, der Sportwart Rainer Blum, der Jugendleiter Walter Kneller und der Schriftführer Alfons Huber. Ein 1. Vorstand konnte bisher noch nicht gefunden werden, die Suche ist sicher eine der wichtigsten Aufgaben in den kommenden Monaten.
Zum erweiterten Führungskreis gehören die Mitglieder des Turnrats. In ihm sitzen neben den Vorstandmitgliedern die Abteilungsleiter/innen der einzelnen Abteilungen, die Wirtschaftsführerin Gisela Dannenmann, die Jugendsprecherin Laura Gromer und die von der Hauptversammlung gewählte Beisitzer/innen.
Sie und die Mitglieder haben die Aufgabe den Verein auch in Zukunft attraktiv zu gestalten. Hier lassen sich verschiedene Trends erkennen,
- Sport muss zum Menschen kommen und nicht umgekehrt. Viele Vereine merken zunehmend, dass es wichtig ist, den starren “Sportplatz” aufzugeben. Um dies zu erreichen, könnte der Verein mit weiteren Vereinen ein Online-Kursangebot anbieten.
- Bestimmte technische Fortschritte im Bereich des Trainings sollte man einfach nutzen, um seinen Aktiven ein zeitgemäßes Vereinsleben zu ermöglichen. So könnte man zum Beispiel mit den Tablets Trainingseinheiten aufnehmen und diese im Anschluss besprechen oder mit den sozialen Medien innerhalb bestehender Gruppen kommunizieren.
- Das Sporttreiben ist mehr denn je ein hochgradig soziales Ereignis. Die Sehnsucht nach Gemeinschaft bleibt eines der wichtigsten Motive beim Sport. Es gibt mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten, sich sogar online mit anderen Leuten zum Sport zu verabreden. Dafür ist es auch nicht zwingend notwendig, dass ich Mitglied eines Vereins bin. Mit den sozialen Medien ist es Mitgliedern oder Nichtmitgliedern möglich, sich zum Walken zu treffen und wenn man schon gemeinsam Sport treibt, ist ein Beitritt zum Verein auch nicht ausgeschlossen.
- Breitensport dient künftig mehr der Gesundheit und Zufriedenheit als dem Leistungsprinzip. Der Gesundheitstrend, der sich in unserem Verein entwickelt hat, führt dazu, dass man Sport primär ausübt, um sich gut zu fühlen und gesund zu bleiben. Zeitintensiver Wettkampfsport wird daher zunehmend unattraktiver. Diese Angebote suchen heute auch jüngere Menschen und deshalb boomen Angebote wie Yoga, Zumba oder Gymnastik.
In den jungen Generationen wird es immer wichtiger, individuelle Erfahrungen zu machen. Die Folge daraus ist das sogenannte „Sport Hopping“. Also wollen die Aktiven viele Sportarten ausprobieren. Diesem Trend wurde in unserem Verein durch die Kooperation mit anderen Vereinen schon Rechnung getragen. Die Mitglieder eines Vereins können die Angebote der zu Kooperation gehörenden Vereine in Anspruch nehmen, ohne in anderen Vereinen Mitglied werden zu müssen.
Die anstehenden Veränderungen werden sich nicht in Kürze umsetzen lassen. Es werden Zeit, Kraft und viele Ideen benötigt werden, um weiterzukommen. Eines ist aber auch klar, der Verein muss auch weiterhin seine Präsenzangebote attraktiv gestalten und dazu sind alle Mitglieder aufgerufen. Ohne die Übungsabende und die darüber hinausgehenden Veranstaltungen wird der TVB auch nicht überleben können. Daher braucht es weiterhin viele Mitarbeiter/innen, die bereit sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu trainieren, unterhalten und zusammenzubringen.
Damit schießt sich auch der Kreis. Der TV Bünzwangen wurde 1896 gegründet. Er hat sich in den vergangenen 125 Jahren schon oft neu erfinden müssen. Hierbei wurde immer wieder die Stärke des Vereinsgedankens sichtbar, mit Hilfe der Mitglieder gelang und gelingt es jedes Mal den Verein in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.
Eva Buchele und Werner Krapf